Bildung_Erziehung

Empfang zum internationalen Frauentag 2008

Der Frauenrat der Stadt Waiblingen hatte am Samstag, 8. März 2008 zu einer Matinee eingeladen.
Den Auftakt gestaltete die Sopranistin Yasuko Kozaki mit der Pianistin Monika Fehn.

Nach der Begrüßung durch die Vorsitzende des Frauenrates Ellen Schweizer stellte Tina Greiner die Vertreterin des FraZ im Frauenrat ein aktuelles Projekt vor. Ausgehend von dem Engagement des Frauenrates zur Verbesserung der Sicherheit für Frauen am Waiblinger Bahnhof, haben die Mitglieder des Frauenrates entschieden ein Projekt von medica mondiale im Kongo zu unterstützen. medica mondiale setzt sich für die Verbesserung der gynäkologischen und psychosozialen Versorgung von Frauen und Mädchen in Flüchtlingslagern ein. Tina Greiner lud ein, den Informationsstand zu besuchen, sich zu informieren und durch Spenden die wichtige Arbeit von medica mondiale zu unterstützen. Weitere Informationen bei medica mondiale.
Dann übergab Ellen Schweizer das Wort an den Ehrengast die Landtagsabgeordnete Katrin Altpeter.

Katrin Altpeter zeigte sich sehr erfreut, dass so viele Frauen den Frauentag gemeinsam feiern. Sie erinnerte die Frauen daran, dass es gerade erst 90 Jahre her ist, dass Frauen das Wahlrecht zugestanden wurde. Zur allgemeinen Erheiterung zählte sie einige der Einwände auf, die seinerzeit gegen das Frauenwahlrecht erhoben wurden: Die Verdopplung der Stimmen werde den Wert der abgegebenen Stimme halbieren. Das Frauenwahlrecht werde Unfriede in die Familien tragen und politische Diskussionen an den Mittagstisch bringen. Und letztendlich bestünde die Gefahr, dass das Volk unmännlich werde, wenn Frauen das Stimmrecht bekämen. - Tröstlich die Gewissheit, dass sich mit solchen Argumenten das allgemeine Wahlrecht nicht aufhalten ließ.
Und doch ist ein Frauentag noch immer von Nöten, führte sie weiter aus. Entgegen dem äußeren Anschein ist noch lange nicht alles in Ordnung. Der jüngst veröffentlichte EU-Bericht bestätigt, dass in Deutschland noch immer Mängel bestehen, ungleicher Lohn für gleiche Arbeit, ungleiche Verteilung von Erwerbs- und Familienarbeit und ungleiche Anerkennung um nur einige Beispiele zu nennen.
Mag mancher fragen, ob die Kommunen noch Frauenbeauftragte brauchten. Auf jeden Fall, denn Frauen haben mehr Potential, brauchen mehr Chancen und sind mehr wert. Deshalb lud sie die Frauen ein den Tag zu feiern, miteinander zu sprechen und solidarisch miteinander zu sein.

Dem schloss sich Ellen Schweizer in vollem Umfang an. Sie dankte Ingrid Hofmann der Beauftragten für Chancengleichheit und Geschäftsführerin des Frauenrates, die mit ihrem Engagement die Durchführung des Empfanges wieder ermöglichte. Danach hatten alle Gäste Zeit und Gelegenheit miteinander ins Gespräch zu kommen, sich auszutauschen und auf das Wohl der Frauen anzustoßen.
Begeistert folgten später die Besucherinnen des Empfanges auch dem dritten Liedbeitrag der Sopranistin und ihrer Begleiterin. Mit ihrer Wandlungsfähigkeit und unverkennbarer schauspielerischer Freude gepaart mit einer virtuosem Stimme zog sie alle in ihrem Bann. Sowohl das Lied von der jungen Geisha Oroku in japanischer Sprache als auch die anschließenden Lieder in englischer Sprache von Bernstein und aus dem Film ‚The Sound of Music‘ spiegelten Lebenssituationen von Frauen wieder.
Ein gelungener Festtag, der trotz oder gerade wegen der ungewöhnlichen Zeit viele Frauen erreicht hat.


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