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Intelligent Heizen mit Holz

In der Übergangszeit sind Holzofen und Kamin beliebt. Schnell ist die gute Stube eingeheizt. Das Knistern des Holzes und der Feuerschein versöhnt mit den grauen Herbsttagen. Richtiges Heizen spart Heizmaterial und damit Geld, holt aus der Feuerungsanlage die optimale Leistung, garantiert Sicherheit und reduziert giftige Schadstoffemissionen. Die LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg gibt Tipps für den Neukauf von Öfen und rund um das Heizen mit Holz.

Der richtige Ofen

Wer in diesem Herbst darüber nachdenkt, einen neuen Ofen zu kaufen, sollte sich gut informieren. Ab 2015 gelten verschärfte Grenzwerte für Staub und Kohlenmonoxid für Einzelfeuerungsanlagen. Es ist sinnvoll, sich beim Kauf einer neuen Anlage vom Hersteller eine Prüfbescheinigung geben zu lassen, die die Einhaltung der geforderten Emissionsgrenzwerte ab 2015 dokumentiert. Auch für bestehende Anlagen gelten dann diese Grenzwerte. Lange Übergangsfristen von 5 bis 15 Jahren ermöglichen im Allgemeinen den Weiterbetrieb der bestehenden Öfen und eröffnen die Möglichkeit einer längerfristigen Planung. Auch eine Kontaktaufnahme mit dem zuständigen Schornsteinfeger empfiehlt sich, da dieser die Anlage bei Inbetriebnahme überprüfen muss.

„Bei den kleinen und mittleren Feuerungsanlagen stieg in den vergangenen Jahren der Ausstoß von Kohlenmonoxid, Stickstoffoxiden und Feinstäuben. Verglichen mit ihrem geringen Anteil am Brennstoffmix tragen sie überproportional stark zu dem Ausstoß dieser Luft-Schadstoffe bei.

Der Gesetzgeber hat hierauf reagiert und im Jahr 2010 für die Feststofffeuerung neue Grenzwerte für Staub und Kohlenmonoxid festgelegt. Diese werden 2015 nochmals verschärft, erläutert Margareta Barth, Präsidentin der LUBW, den Hintergrund der gesetzlichen Regelungen.

Für die richtige Dimensionierung eines Ofens ist die Größe des Raums, der damit beheizt werden soll, ausschlaggebend. Nur bei voller Leistung hat der Ofen sein optimales Ausbrand- und Emissionsverhalten und sollte entsprechend so bemessen sein, dass das Zimmer nicht überheizt wird. Eine Drosselung der Luftzufuhr führt zu einer schlechteren Verbrennung und zu deutlich mehr Emissionen.

Holzauswahl und Lagerung

Wichtige Voraussetzung für ein ungetrübtes Heizvergnügen ist Holz, das ausreichend und richtig gelagert wurde. Lufttrockenes Holz mit einer Restfeuchte von 15 bis 18 Prozent hat einen etwa doppelt so hohen Heizwert wie frisch geschlagenes, feuchtes Holz aus dem Wald. Der Ofen wird dadurch wärmer, weniger Brennstoff wird benötigt und weniger Schadstoffe werden emittiert.

Der ideale Holzlagerplatz ist sonnig, luftig und so überdacht, dass er Schutz vor Regen und Schnee bietet. Keller sind als Holzlager nur bedingt geeignet, eine geschützte Holzlege oder eine Gitterbox sind ideal. Gelagertes Holz sollte nicht direkt auf dem Boden aufliegen, da es sonst Feuchtigkeit aus dem Boden zieht. Wird es gespalten und gestapelt gelagert, trocknet es besser und ist später sofort gebrauchsfertig. Je nach Holzart muss Brennholz ein bis zwei Jahre gelagert werden

Nicht alles, was brennt, darf in den Ofen

Nicht alles, was brennbar erscheint, darf verheizt werden. Holz, das mit Holzschutzmitteln oder Lack behandelt wurde, setzt hochgiftige Stoffe wie Schwermetalle, Dioxine und Furane frei. Wird PVC-haltiger Kunststoff verbrannt, entsteht unter anderem Salzsäure, was zur Zerstörung des Ofens füh-ren kann. Beides ist verboten. Der Gesetzgeber hat im Brennstoffkatalog nach der Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen festgelegt, was in einem Ofen verbrannt werden darf. Generell sollte auch geprüft werden, welche Brennstoffe der Hersteller der Feuerungsanlage in der Bedienungsanleitung als geeignet auflistet.

Richtig anfeuern

Wichtig ist beim Nachlegen, nur die vom Hersteller des Ofens angegebene Holzmenge auf die Grundglut zu geben. Bei allen Kaminöfen ist es grundsätzlich möglich, von oben anzufeuern. Die Anfeuerhilfe wird oben im Holzstapel entzündet, der dann schrittweise von oben nach unten abbrennt – vergleichbar einer Kerze. Die Verbrennung verläuft so über den gesamten Abbrand langsamer und kontrollierter. Es entsteht weniger Rauch.

Günstige Verbrennungsbedingungen ergeben sich, wenn der Ofen etwa zu einem Drittel bis zur Hälfte gefüllt ist. Zu wenig Sauerstoff kann zur Bildung von giftigem Schwelgas oder Kohlenmonoxid führen. Ein solcher Schwelbrand belastet die Umwelt und ist unwirtschaftlich, da mehr Holz benötigt wird. Außerdem kann die Feuerungsanlage versotten. Das bedeutet, dass Wasser, Teer und Säuren die Mantelsteine des Kamins bzw. des Ofens durchdringen. Dies ist an braunen Flecken am Kamin und unangenehmen Gerüchen zu erkennen. Die Verbrennung läuft auch nicht optimal ab, wenn sich in der Feuerungsanlage starke Teer- und Rußablagerungen bilden.

Ein längerer Betrieb eines Ofens unter Luftmangel führt zu Rußablagerungen im Kamin, was im schlimmsten Fall einen gefährlichen Kaminbrand auslösen kann. Eine gute Verbrennung erkennt man daran, dass das Holz mit langer, hellgelber Flamme abbrennt, eine feine, weiße Asche entsteht und die Abgasfahne über Ihrem Dach nicht oder kaum sichtbar ist.

Ausführliche Informationen rund um das Thema „Heizen mit Holz“ stehen auf der Webseite der LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Natur-schutz Baden-Württemberg zum Abruf bereit:
http://www.lubw.baden-wuerttemberg.de/servlet/is/212045/